Heutzutage ist der Bikini ein selbstverständlicher Teil der Modewelt – doch das war nicht immer so. Die Geschichte des Bikini birgt massenhaft gesellschaftlichen Zündstoff. Es ist eine Geschichte von Vorurteilen und politischem Aufruhr. In diesem Artikel wollen wir diese spannende Geschichte nachzeichnen und zeigen, weshalb der Bikini noch immer ein Zeichen der Rebellion sein kann.
Von der frühen Bikini Geschichte zum Klassiker der Bademode
Als am 30.06.1946 eine Bombe auf dem Bikini-Atoll in die Luft geht und damit das Zeitalter der atomaren Konfrontation zwischen den USA und der Sowjetunion einläutet, ahnt die Welt noch nicht, welch modischer Sprengstoff gerade in den Pariser Ateliers von Louis Réard entsteht. Louis Réard ist zu diesem Zeitpunkt im Begriff, Zeichnungen für einen zweiteiligen Badeanzug zu kreieren, für den es bis dahin noch keinen Namen gibt. Als er von dem Test auf den Marshall Inseln erfährt – einem Paradies, welches droht atomar verstrahlt zu werden – hat Louis Réard den Namen gefunden: der Bikini. Was für ihn harmlos und wenig aufrührend war, ein Badeanzug in zwei Teilen, hatte das Konfliktpotential einer mittelschweren politischen Krise.
Models weigerten sich zunächst den Bikini auf den Laufstegen zu präsentieren. Schließlich musste eine Nackttänzerin den Bikini der internationalen Presse vorführen. Die Freizeitgesellschaft war zu diesem Zeitpunkt einfach noch nicht bereit, so viel nackte Haut zu zeigen. Immerhin war der zweite Weltkrieg gerade vorbei, Europa lag noch immer in Trümmern und das Bild von Weiblichkeit hatte sich stark verändert. Die Mode war praktischer geworden und hatte an Extravaganz verloren – schließlich hatte man im Krieg andere Probleme als die zeitgenössische Bademode. Der Bikini war also das erste modisch-politische Wagnis nach dem zweiten Weltkrieg, welches in den gegebenen Ausmaßen vielleicht nur noch vom Minirock in den 60s getoppt werden konnte.
Die politischen Reaktionen auf den Bikini deckten ein Spektrum ab, das von „total verrückt“ bis „erzkonservativ“ reichte – auch wenn beides sich nicht ausschließen muss. Die Französische Politik führte im Schnellverfahren Verbote gegen den Bikini ein. In einigen Teilen Frankreichs wurden strenge Gesetze erlassen, in anderen wurde wohlwollend weg geschaut, wenn Frauen den Bikini trugen. Die katholische Kirche war – typisch für ihre politische Rückständigkeit – wieder einmal der Vorreiter für eine Politik gegen den Bikini. Der Vatikan machte sich für ein Verbot der Bikinis in Italien stark und auch in Spanien war die politische Elite alles andere als amused, als der Bikini das Licht der Welt erblickte. Im Spanien von Diktator Franco eingesetzte Sittenwächter ohrfeigten sogar Frauen, die an der Costa Brava Bikinis trugen. Dieser politische Druck und eine Veränderung des weiblichen Schönheitsideals, das den klassischen Zweiteiler bediente, sorgte dafür, dass der Bikini erst einmal von der Bildfläche verschwand.
Erst Mitte der Fünfziger wurde die Idee des Bikini wieder aufgenommen. Vor allem durch Filme wie James Bond mit Schauspielerin Ursula Andress, gelangte der Bikini zu neuer Bekanntheit. Der Bikini wurde plötzlich wieder sehr gefragt, konnte den politischen Schrecken, den er in den 40s provoziert hatte aber nicht mehr hervorrufen. Der Bikini begann an den Stränden für Aufsehen zu sorgen, wurde aber weithin toleriert. In den 60s, der Zeit der sexuellen Revolution, kämpften Frauen für das Recht auf Selbstbestimmung ihres Körpers. Dazu zählte auch das Tragen von Kleidungsstücken, die potentiell als „anrüchig“ wahrgenommen werden konnten. Der Bikini wurde somit nochmal zum Statement von Frauen, die sich nicht scheuten, ihren Bauchnabel zu zeigen und ihre weiblichen Formen in den Fokus der Öffentlichkeit zu stellen.
Da die Geschichte des Bikinis so lang und konfliktreich ist, wollen wir nun in diesem Artikel einen weiten Blick zurück in die Antike und in die Zukunft des Bikinis werfen.
Der Bikini ist wahrscheinlich das umstrittenste Kleidungsstück des letzten Jahrhunderts. Benannt nach einem Atoll, dass dafür bekannt war, Testgebiet für Atomwaffen gewesen zu sein, erblickte der Bikini im Jahre 1946 die Welt. Anfänglich gab es viel Wirbel um den zweiteiligen Badeanzug. Gesetzlich wurde er sowohl in Frankreich, Italien und Spanien verboten und hatte erst in den späten 50s und den 60s sein Revival. Nachdem wir die Anfänge des Bikinis nun diskutiert haben, wollen wir in diesem Teil den historischen Bikini unter die Lupe nehmen und einen kleinen Blick in die Zukunft werden. Viel Freude dabei!
Der historische Bikini – schon bei den alten Römern sehr beliebt
Die Archäologen werden nicht schlecht gestaunt haben als sie die antiken Mosaike im sizilianischen Villa Romana del Casale freilegten. Darauf zu sehen waren römische Sportlerinnen, die knappe Bekleidung trugen. Was man sah war ein Zweiteiler, der dem modernen Bikini zum Verwechseln ähnlich sieht. Die Mosaike zeigen, dass die antiken Bikinis vor allem bei Wettbewerben und sportlichen Konkurrenzen getragen wurden, da sie ein Höchstmaß an Bewegungsfreiheit garantierten. Der Bikini der Sportlerinnen ähnelt auf verblüffende Weise den heutigen Beach-Volleyball Bikinis, die vom Weltverband FIVB vorgeschrieben werden. Auch auf attischen Schalen fand man den Zweiteiler, der so viel Haut freigibt. Schon antike Kulturen wussten anscheinend, was zu Frauen passt und hatten ein weniger feindliches Bild von Freizügigkeit.
Die Zukunft des Bikinis – immer weniger wird immer mehr
Schon der Monokini, der in den 60s aktuell wurde, läutete ein, was sich heute als Trend festsetzt: weniger ist mehr. Das man kaum noch konservative Badebekleidung trug, schien wie ein Schlag ins Gesicht all derer, die sich in Europa zu Sittenwächtern ihrer Staaten erhoben. Dieser Badeanzug verzichtete vollkommen auf Oberteile und zeigt fast alles, was es an Haut zu sehen gibt. Heute ist die radikalere Form des Monokini voll in Mode: der Microkini. Dieser besteht zwar aus zwei Teilen, diese sind aber aus so wenig Soff gefertigt, dass man auch gar keine Bademode tragen müsste. Der Microkini zeichnet sich dadurch aus, dass das Oberteil nur die Brustwarzen verdeckt. Auch die Hose des Microkini ist nicht viel mehr als ein schmaler Strick. Dieser ist aber – im Gegensatz zum allseits beliebten G-String – nicht nur am Hinterteil sehr schmal, sondern auch an der Front. Das heißt im Klartext: es wird nur der Venushügel verdeckt und die Schamlippen. Meiner Meinung nach ist diese Form des Bikinis noch wesentlich sexueller geladen als reines FKK-Baden. Während FKK nichts zeigt, dass nicht sowieso jeder kennen würde und man kein besonderes Augenmerk auf die Betonung der Geschlechtsteile legt, verdeckt der Microkini mit seinem bisschen Stoff nur ganz knapp die Stellen, die bei Frauen unmittelbar mit Sex in Verbindung gebracht werden können. Dieses Verdecken ist weniger Verbergen, sondern ein Betonen. Bis jetzt ist der Microkini vor allem in Brasilien ein echter Hit. In dem Land, das nicht gerade für seine Prüderie am Strand bekannt ist, findet der Microkini reißenden Absatz. In den USA und Europa ist das knappe Teil noch nicht zum Standard am Strand geworden, aber wer weiß schon genau, wohin der Trend gehen wird. Aufgrund der unterschiedlichen Mentalitäten ist meiner Meinung nach nicht besonders schnell mit einer Durchsetzung des Microkini zu rechnen.
Wer sich mit dem Bikini als Politikum befasst (und das ist er noch heute), der wird festgestellt haben, dass es gerade in Ländern wie Ägypten, welches von politischen Veränderungen umhergeworfen wird, eine Diskussion um ein Bikini-Verbot für Touristinnen gab. Wie sich diese Entwicklung nach dem Arabischen Frühling fortsetzt, kann nur mit äußerster Spannung verfolgt werden. Der Bikini bleibt rebellisch.
Als Redakteurin für Bikini- und Bademode bin ich ständig auf der Suche nach den neuesten Trends und Styles, die Frauen selbstbewusst und stilvoll am Strand erscheinen lassen. Mit einem ausgeprägten Gespür für Materialien, Schnitte und raffinierte Details entdecke ich immer wieder aufregende neue Kollektionen und Designer. Meine Liebe zum Meer und zum Strandleben ist die treibende Kraft hinter meinen Texten. Ich möchte Leserinnen dazu inspirieren, ihre eigene, unverkennbare Beach-Attitüde zu finden und mit Verve zu zelebrieren. Ob figurbetonte Bikinis, schmeichelhafte Badeanzüge oder lässige Strandkaftane - in meinen Beiträgen erfahren Sie alles über die angesagtesten Bademoden-Trends der Saison. Mit Tipps zu Schnitten, Mustern und perfekten Styling-Kombinationen helfe ich Ihnen, Ihren individuellen Strandlook zu finden. Lassen Sie sich von meiner Begeisterung für farbenfrohe Prints, verspielte Details und geschmeidige Materialien anstecken, die Sonne und Meer in all ihrer Pracht zelebrieren.